Von Alexander Sarter
Es könnte alles noch viel besser sein. Zwar bietet das enge Rennen um die Europacup-Plätze jede Menge Spannung, und der nervenaufreibende Kampf gegen den Abstieg tobt wie gewohnt - doch irgendwie fehlt oben wie unten am Saisonende der Fußball-Bundesliga das Salz in der Suppe.
Das liegt daran, dass die fehlende Zutat woanders zu finden ist. Schalke 04, Werder Bremen, der Hamburger SV und der 1. FC Nürnberg duellieren sich in der 2. Liga. Der 1. FC Kaiserslautern sorgt bei 47.000 Zuschauern in der 3. Liga für Ekstase.
Was wäre das für eine Bundesliga, wenn diese Namen im Saison-Endspurt um internationale Plätze und gegen den Abstieg kämpfen würden? Es würde knistern an allen Ecken und Enden - sogar die Langeweile an der Spitze mit Dauermeister Bayern München wäre erträglich.
Die Liga braucht einfach die Wucht der großen Traditionsklubs und die Themen, die sich um sie ranken. Anders kann die deutsche Eliteklasse im internationalen Vergleich nicht bestehen. Die von vielen Seiten mit Sorge beobachtete “Verzwergung” der Bundesliga wäre auf Dauer ihr Ruin.
Die Traditionsklubs, die natürlich selbst Schuld an ihrer Misere sind, müssen sich also endlich am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen. Sie werden oben dringend gebraucht.
Dass es wohl mindestens zwei große Namen zurück in die Bundesliga schaffen werden, ist immerhin ein Anfang. So muss es im Sinne der Attraktivität weitergehen.
Und wenn sogar irgendwann auch der FCK wieder oben ankommen sollte, wird niemand mehr das Salz in der Suppe suchen.
Alexander Sarter ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)