Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!
Als Medienprofi muss ich mich, wen wundert’s, mit der Mediennutzung beschäftigen und folglich mit dem Interesse an der Bundesliga. Wir alle spüren ja: Unser Verhältnis zum Profifußball hat sich verändert.
Eine aktuelle Studio von FanQ bestätigt das gefühlte Unbehagen. Demnach sagen 33 Prozent der Befragten, ihr Fußballinteresse sei während der Pandemie zurückgegangen. Jeder dritte!
Mediennutzung von Sport wird nicht mehr von festen Sendezeiten, Gewohnheiten und dem familiären Umfeld bestimmt. Videoclips statt Sportschau: Zeitliche Flexibilität ist alles und bestimmt das Format.
Die digitale Welt zerstäubt alte Gewissheiten. Auf der Playstation bauen die Fans von morgen Fantasie-Teams mit Spielern, die sie lieben. Bei der Auswahl zählen persönliche Skills mehr als Vereinstraditionen.
Die Sogwirkung der Vereine lässt offensichtlich nach. Junge Fans sind Fans von Spielern, auch internationalen, und erst dann von Klubs. Vielleicht geht der Blick darum so oft Richtung England und Spanien.
In den Sozialen Netzwerken, zum Beispiel bei Instagram, hat Cristiano Ronaldo 435 Mio. Follower, sein Arbeitgeber Manchester United nur knapp 60 Millionen. Wer ist jetzt die größere Marke?
Denkt man die Bestandsaufnahme zu Ende, steht nicht weniger als das Geschäftsmodell der Bundesliga auf dem Spiel. Denn wenn der Verein an sich weniger Magnetwirkung entfaltet: Wo sind dann die Stars?
Ein folgsames Wochenende wünscht
Euer Pit Gottschalk